Klötzchen-Skulptur als Erforschungsinstrument
nach Gisal Wnuk-Gette und Werner P. E. Wnuk

Als Modell nehmen wir die Familie Machmal.

Joining

Wir beginnen diese, wie eine jede Sitzung, mit einem Joining (Bindungsgenerierung, Arbeitsbündnis herstellen), um den Rapport zu erneuern.

  • Wie gut seid Ihr heute hierher gekommen?
  • Was ist zwischenzeitlich passiert?
  • oder ähnliche Fragen, die zum Ziel haben, wieder miteinander in Kontakt zu kommen und Beziehung herzustellen.

Bridging (Information über den Sinn und Zweck des Instruments) Alternativen:

  • Wir wollen Euch in Euren Beziehungen besser kennenlernen. Wir haben bereits einiges hierüber gehört und um uns ein noch besseres Bild machen zu können, möchten wir uns nun Eure Beziehungen gerne ansehen.
  • Nachdem ich jetzt bereits einiges von Ihnen erfahren habe, würde ich mir gerne ein deutlicheres Bild von Ihren Beziehungen machen.
  • Ich würde Sie gerne erfahren lassen, wie die Unterschiede in Ihren Beziehungen sich auf Ihre Familienatmosphäre auswirken.
  • Es könnte uns weiterhelfen, wenn Ihr uns zeigt, wie Ihr zueinander steht.
    (Meine Präferenz.)
  • … oder denke Dir selbst etwas aus, das zu der Familie paßt.

Austeilen der Klötzchen und Anleitung 

  • Ihr seid 4 Familienmitglieder.
  • Jede/r von Euch nimmt aus dieser Kiste bitte 4 Klötze – eins für jedes Familienmitglied.
  • Du stellst nun Deine Klötze so auf, wie Du selbst meinst, daß die Familie zueinander steht.
  • Frage an den/die Jüngste(n): „Was hast Du verstanden?“

Bauphase 

  • „Bitte sprecht während des Bauens nicht miteinander!“
  • nach der Bauphase werden keine Veränderungen mehr vorgenommen.

Beschreibungen

  • Anschließend reihum fragen: Wer ist wer? Mehr zunächst nicht!
  • Faustregel: Die Reihenfolge ist an sich nicht bedeutsam, aber der oder die IP sollte niemals als Letzte dran kommen!
  •  Dann jeden bitten, die eigene Skulptur zu beschreiben und die Beziehungen zu erklären.

Interaktionsphase

Sprecht jetzt bitte einmal miteinander über die 4 Klötzchenskulpturen

  • Was fällt Euch auf?
  • Wo gibt es Gemeinsamkeiten?
  • Wo gibt es Unterschiede?
  • Wo habt Ihr Fragen an einander?

Untersuchung mit BeraterIn  und erste behutsame Hypothesenbildung

  • Was drückt sich in der Skulptur aus?
  • Wie geht es den einzelnen in ihrer Skulptur? Was sind die Vorteile, was die Nachteile ihrer Position?
  • Welche Phänomene sehen wir? (binnenstrukturelle Analyse)
  • Wie schätzen wir die Phänomene ein? (funktional/dysfunktional)
  • Welche Themen ergeben sich aus diesen Phänomenen für die Arbeit?
  • In welcher Reihenfolge sollen die Themen bearbeitet werden? (Was bietet sich aus der Interaktionsphase an?)
  • Unklarheiten der Skulptur werden vom Berater erfragt.

Interventionsphase

Es wird an 1 – 2 kleinen Punkten gearbeitet, die während der Untersuchung mit der Beraterin als Veränderungswünsche von der Familie angegeben wurden.

Die Berater bedanken sich für die Zusammenarbeit und machen deutlich, daß sie sich Gedanken machen werden!

Ausblick und Hausaufgabe

Nach diesen 2 Gesprächen haben die (Co-) Berater schon einen gesicherten Eindruck, ob sie mit dieser Familie weiterarbeiten können und möchten. Dann können sie eine erste Zuversicht mitteilen:

„Nach diesen 2 Gesprächen möchten wir uns noch weiter Gedanken machen, aber wir sind schon jetzt zuversichtlich, daß wir glauben, mit Euch als Familie gut arbeiten zu können. Bitte sprecht Ihr auch zu Hause miteinander, ob Ihr Euch vorstellen könnt, daß wir alle uns miteinander auf den Weg machen, damit es Euch miteinander besser geht und die genannten Probleme aus der Welt geschafft werden. Im n#+chsten Gespräch teilt Ihr uns mit, ob Ihr mit uns arbeiten wollt und wir teilen Euch mit, ob wir uns das auch vorstellen können.“

Es kommt hier auf eine bedeutungsvolle (An-) Sprache an, die zugleich zuversichtlich rüber kommen sollte, eventuell auch neugierig macht. Danach sollte die Familie möglichst ohne weitere Diskussion oder dergleichen verabschiedet werden. Diese Ansprache sollte als Abschlußintervention sozusagen „sitzen“, d. h. verstanden worden sein.