5. Problem-Runde (Phase): Herausfinden, was für jeden dysfunktional ist.
- Was ist in Ihrer Familie nicht so einfach? Worin sieht jede(r) einzelne das Problem in Ihrer Familie bze. was zu verbessern wäre?
- Gibt es hierüber Konsens, oder ist man unterschiedlicher Ansicht? Wenn ja, wie werden diese Unterschiede gehandhabt?
- Wie geht es dem IP mit seinem Symptom?
- Fixierungspunkte: Seit wann geht es dir nicht mehr gut in deiner Familie?
- Frühere Ressourcen: Wie war es, bevor das Problem auftrat?
- Wie geht es der Familie miteinander über das Symptom hinaus?
- „Positive“ Eigenschaften des lP herausarbeiten oder auch anderer Familienmitglieder.
- Würdigung: Erkennen, welche Kräfte positiver Art es gibt.
- Probeweise eventuell eine Annäherung auf der affektiven Ebene herbeiführen:
„Ich habe gehört, daß du deinem Vater wichtig bist – wie findest du das?
6. Interaktionsrunde
Der/die BeraterIn animiert die Familie, miteinander zu reden, über die letzte Gesprächssequenz oder über etwas anderes: z. B. über Wochenendgestaltung, über Positives..
Der/die BeraterIn beobachtet, wie die Familie sich organisiert in diesem Gespräch – die Familie selbst führt quasi Regie.
7. Zielrunde
Sinn: Der Familie Hoffnung mit auf den Weg geben, Zuversicht vermitteln, eine erste neue Sichtweise vermitteln durch
- Sind schon Ziele bewußt und können sie benannt werden?
- Oder sollen erst einmal Ziele erarbeitet werden?
- Zuversicht vermitteln.
8. Vorkontrakt abschließen
Man kann nicht in einem Gespräch die über die Jahre tradierte Komplexität eines Familiensystems erfassen. Letztlich auch nicht in 3 Sitzungen. Wir müssen angesichts der Gewißheit, daß viele Wege nach Rom führen, um das Kontingent – die Komplexität – reduzieren. Probeweise (Therapeutendilemma) wenden wir uns zunächst einem Fokus zu, in der Hoffnung, daß dieser bedeutsam genug ist, behilflich zu sein, daß sich das System ändern kann.
Dazu schließen wir einen Kontrakt über zunächst 3 Sitzungen ab: dieses Erstgespräch + Gespräch mit Klötzchenskulptur + Bilanzgespräch mit Auftragsgestaltung.
Das machen wir der Familie transparent. Dazu ist als Bridging oft hilfreich, Parallelen zu ziehen, z. b. geht man zum Arzt mit lange anhaltenden Bauchschmerzen, wird er mehrere Untersuchungen über mehrere Termine hin machen. So ähnlich machen wir das auch.
Und wir stellen in Aussicht (Zuversicht vermitteln), daß wir in Regel nach 3 Erstgesprächen dann 10 weitere Gespräche anbieten, um zu einem vereinbarten Ziel zu kommen.
Ob wir das angehen, entscheidet
- die Familie, ob dieses Beratungsvorgehen für ihre Problemstellung geeignet erscheint
- die BeraterInnen, ob sie mit der Familie (dem System) arbeiten wollen oder können.