3. Überweisungskontext erkunden – falls es einen gibt
Gerade in der Sozialarbeit haben wir es oft mit Familien zu tun, die noch mit anderen Hilfeagenturen arbeiten oder sich in anderen Hilfekontexten befinden. Dann sollten wir auch die bisherigen Beratungserfahrungen in Erfahrung bringen, weil dies möglicherweise in der Beziehung zu uns eine förderliche oder auch eine hemmende Rolle spielen könnte.
Warum gerade jetzt (Familien-) Gespräche?
- Wer hatte die Idee, hierher zu kommen? oder: Wie sind Sie zu mir gekommen?
- Was hat Herr/Frau XY Ihnen gesagt, weshalb Sie zu mir kommen sollen?
- Gibt es noch andere Personen, die Erwartungen an das Ergebnis der Gespräche haben?
- Wenn ja, welche?
4. Ressourcen und Potentiale erfragen
Die folgenden Aspekte sollten umso deutlicher und ausführlicher und ausgiebiger erörtert werden, je „problematischer“, pessimistischer, hilfsbedürftiger, oder aber auch geschickter (Zwangskontext?) sich ein System präsentiert.
Dabei gilt es seitens der Beratenden überdeutlich zu würdigen, was schon gelungen ist.
Achte dabei darauf, daß nach einer positiven Schilderung oder Deiner Würdigung keine „…, ja aber …“ Problemerzählung folgt. Führe dann erneut das „Positive“ zurück und halte es fest.
Wenn dieses Phänomen des „Zunichtemachens des Positiven“ immer wieder auftritt, können wir metakommunizieren, ob dies von der Familie auch so erlebt und wahrgenommen wird. Meist ist mindestens eine/r dabei, dem das plötzlich auch auffällt und bewußt wird.
- Was läuft richtig gut in Ihrem Leben, Ihrer Paarbeziehung, Ihrer Familie? Worauf sind sie sogar stolz?
- Welche „schwierigen“ Situationen gab es, die Sie, das Paar, die Familie gut bewältigt hat? Wer hat was dazu beigetragen?
- Jede(r) beschreibt eine positive Eigenschaft eines jeden Familienmitglieds.
- Welche Dinge, Umstände, Verhalten sind gut, auch wenn sie noch verbessert werden könnten?
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