Theoriebildung – Dimensionen des Familiensystems

Problemlösekompetenzen: Aufgaben Lösen – Anforderungen bewältigen

a) Instrumentelle und affektive* Aufgaben und Anforderungen

  • Instrumentell: Alltagsanforderungen, wie wird mit Geld umgegangen, wer übernimmt welche Aufgaben im Haushalt, wer geht wie mit Zukunft – Planung um …
  • Affektiv: wer hat / zeigt welche Gefühle, wie wird damit umgegangen …

b) Effektivität, Kapazität und Effizienz von Lösungen

  • Peter F. Drucker, Die ideale Führungskraft, New Jersey 1965 – aus dieser Quelle stammt auch das berühmte Zitat: Effektivität heißt, die richtigen Dinge tun. Effizienz heißt, die Dinge richtig tun.
  • Welche Aufgaben werden mit welchen Mitteln (Effektivität) von wem (Kapazität des [Familien-] Systems) mit welchem Erfolg (Effizienz) gelöst, d.h. wie gut kann die Familie affektive Befindlichkeiten in einem ihrer Mitglieder oder zwischen ihren Mitgliedern erkennen und lösen, statt sie zu leugnen, nicht wahrzunehmen oder zu vermeiden.
  • Ebenso in Bezug auf instrumentelle Aufgaben, die der Einzelne, Teile oder das Gesamtsystem zu bewältigen haben.

* Professionell sollten wir uns exakt und sprachlich zutreffend ausdrücken: Daher unterscheiden wir zwischen einem Affekt und einer Emotion.


Rollen

Von den Eltern sind drei Basisrollen instrumentell und affektiv auszufüllen:

  1. Arbeitsrolle
  2. Elternrolle
  3. (Ehe-) Paarrolle / Partnerrolle

Was ist der instrumentelle Rollenbeitrag jedes einzelnen zum Funktionieren des Systems?
Was bedeutet dieser Rollenbeitrag für ihn und für die anderen affektiv?
Welche Affekte im System gibt es unabhängig von instrumentellen Anforderungen?

Interaktionsstil

Beobachtete und berichtete Interaktionen und Transaktionen sind als

  1. Beziehungsstile / -muster
  2. Umgangsstile / -muster
  3. Erziehungsstile / -muster

einzuschätzen nach

  1. rigide / gewalttätig, autoritär
  2. flexibel
  3. laissez-faire / scheinbar nebenher und beziehungslos
  4. chaotisch

Affektiver Ausdruck

Kann angemessen qualitativ und quantitativ affektiv reagiert werden?
Angemessenheit bezieht sich auf familiäre und kulturellen Maßstäbe.

Affektive Involviertheit

In welchem Ausmaß nimmt die Familie Anteil an den Aktivitäten und Affekten ihrer Mitglieder und wie bewertet sie diese Involviertheiten:

a. mangelhafte: man nimmt keinen erkennbaren Anteil an anderen.
b. ohne affektiven Ausdruck / Affektisolierung: die Anteilnahme kann man vermuten, jedoch führt diese zu keinem Ausdruck.
c. narzißtische: die Anteilnahme am anderen wird zum Anlaß genommen, die eigene Affektlage zu präsentieren.
d. empathische: angemessen einfühlsam und mentalisierend.
e. Überinvolviertheit: die Anteilnahme am anderen wird übertrieben.
f. symbiotische: die Affekte des anderen werden so wahrgenommen, als seien es die eigenen.


Für die Blog Abonnenten steht bei den Handouts das Arbeitspapier 3.1 Beratungsplanung zur Verfügung. Das kannst Du Dir für jedes Kunden-Klienten-System ausdrucken und als diagnostische Einschätzung nach und nach bearbeiten.