12.2.7 Das Vertagen

Respekt verlieren: Wenn Ektern unsicher sind.  Das Kind kommt und fragt die Eltern etwas, und sie sind sich nicht sicher, wie sie entscheiden möchten. Es gibt ja auch noch den anderen Elternteil, und wer weiß, wie der dazu steht.

Also sagt der eine Elternteil dem Kind: „OK, ich habe jetzt gehört, was Du möchtest, aber ich möchte mir darüber noch Gedanken machen und das geht jetzt gerade nicht und außerdem möchte ich erst noch mit Mama/Papa darüber reden. Ich sage Dir morgen Bescheid.“

Darauf hin die Tochter (14): „Das geht aber nicht bis morgen. Die Jenny ist am Handy und ich muß jetzt wissen, ob ich bis 23 Uhr weg bleiben kann.“ Druck. Druck. Druck.

Nicht mit souveränenen Eltern. Die sagen zur Bekräftigung nun doch ein 2. Mal: “ Ich möchte mir wirklich darüber noch Gedanken machen und das geht jetzt gerade nicht (und außerdem möchte ich erst noch mit Mama/Papa darüber reden). Ich sage Dir morgen Bescheid.“

Darauf hin bekommt Ihre Tochter (14) einen Wutanfall und beschimpft Muter oder Vater.

Respekt erarbeiten: Die sagen jedoch nichts, sondern drehen sich um, ziehen ihre Jacke an, verlassen das Haus und drehen eine Runde um den Block und sagen sich 75 Mal: „Das ist die Pubertät. Die hat in Ihrem Hirn gerade mal wieder Stromausfall. Das geht vorbei. Ich habe Recht. In 10 Jahren ist das Thema durch. Ach, was für eine schöne Luft ist hier Draußen.“ „Das ist die Pubertät. Die hat in Ihrem Hirn gerade …. „

Alleinerziehende können das mit Freund oder Freundin besprechen, gemeinsam erziehende Eltern setzen sich am Feierabend aufs Sofa und besprechen das und entscheiden gemeinsam und am nächsten Morgen informieren Sie ihre Tochter – es kann sein, daß die eingeforderte Entscheidung sich dann zeitlich schon wieder überholt und ergeben hat. Aber so ist das halt manchmal im Leben. Das muß man lernen, so etwas auszuhalten und zu verarbeiten. Wenn nicht im Schutz des Elternhauses, wann und wo sonst?