Wir sollten ausgiebig mit der Balance arbeiten, einerseits die verdienstvolle Funktion des Leids

  1. Wofür war es zieldienlich? Wozu loyal?
  2. Welche zu würdigenden Leistungen stecken im Problem- oder Symptomerleben?
  3. Welche anerkennenswerten Leistungen stecken im Problem- oder Symptomerleben? Es war doch mal eine Lösung, die sich jetzt überholt hat.

Anderseits entwickle ich nun einen Lösungs-Ich-Teil mit neuen Seiten oder statte vorhandene Seite mit neuen Fähigkeiten, Wissen und Erleben aus.

Während Problem bzw. Symptome ebenso wie anzustrebende neue Lösungen oder Erleben Teile bzw. Seiten meines Ichs sind, nutze ich den Inneren Beobachter, um die neue Kooperation der beiden zu beobachten. Ohne den Problem-Ich-Teil hätte der neue hilfreiche Lösungs-Ich-Teil nicht entwickelt werden können.

Das Beobachter Ich kann für eine Kooperation der beiden sorgen.

Das Pendeln zwischen den beiden Ich Teilen oder Seiten bewirkt, daß

  • ich es nicht komplett bin, sondern daß ich Ich-Teile bzw. Ich-Seiten habe, die ich beobachten und steuern kann. Das macht mich wieder handlungsfähiger, weil es für eine Dissoziation vom, Preoblem- oder Symptom-Erleben sorgt..
  • neue neuronale Strukturen geschaffen werden, ähnlich wie beim EMDR: Die alten Problemmuster können nicht gelöscht werden, können aber in den Hintergrund treten, während die neuen Muster in den Vordergrund treten, ähnlich wie ein neues Betriebssystem.
  • Das Beobachter-Ich kann pendeln und damit steuern lernen.

Bedeutet für die Zukunft ein gemischtes Erleben, ein Sowohl-als-auch:

  1. Das Problem-Symptom-Erleben wird zum Teil behalten, z. B. Wo gab es in der Vergangenheit hilfreiche Episoden, hilfreiches Erleben des Problem-Symptom-Geschehens?
  2. Neues unwillkürliches Erleben wird aufgebaut: einerseits macht sich das alte Problem-Symptom-Erleben immer wieder mal bemerkbar, da ich es aber als eine hilfreiche Instanz integriert habe, die mich daraufhingewiesen hat, daß ich neues Lösungs-Erleben zu entwickeln hatte, kann ich damit „leben“. Zudem wird das neue Erleben so konditioniert (geübt, trainiert), daß es vom willkürlichen „ich möchte das Erleben jetzt erzeugen.“ zum unwillkürlichen Automatismus wird. Damit kann ich müheloser vom einen alten Unwillkürlichen Problem-Erleben leichter zum neuen Wunsch-Erleben wechseln.
  3. Ambivalenz wird dann nicht mehr als Behinderung und Blockade, sondern als Vielfalt und Bereicherung erlebt.