Einleitung

Diese Website mit den konzeptionellen Aspekten ist ab 2002 zunächst für die Zielgruppe Eltern mit konsumierenden Jugendlichen entwickelt worden. In den Folgejahren wurde das Konzept übertragen auch auf die Zielgruppe anderer Angehöriger, zumeist PartnerInnen von Alkohol- und DrogenkonsumentInnen. Dargestellt wird hier zunächst das Elterncoaching, wobei die fachlichen Eckpunkte auch auf andere Zielgruppen übertragbar sind.

Zielgruppe

Diese Website schreibe ich vor allem für Fachleute, für KollegInnen (1), die Eltern beraten, deren „Kinder“ sich mit Rauschmittelkonsum oder anderen Verhaltensstörungen, wie Mediengebrauch, gesundheitlich gefährden.

Aber da das Inernet hier öffentlich ist, wende ich mich gleichzeitig auch an Eltern, die festgestellt haben, daß sie zu Hause einen Jugendlichen (1) haben, der mißbräuchlich oder gar abhängig Rauschmittel konsumiert oder/und ein elektronisches Medium exzessiv nutzt, und die spüren, daß sie mit all ihren elterlichen Versuchen wohl keinen Einfluß mehr geltend machen können, um eine Änderung herbeizuführen.

Und hoffentlich können auch Eltern von diesen Texten profitieren, die Kinder haben, die sich noch nicht in der Pubertät befinden und die sich für diese Zeit und ihre Eventualitäten gerne wappnen möchten.

Hervorheben möchte ich, daß die in den folgenden Texten beschriebenen Haltungen, Vorgehensweisen und Interventionen gemeinsam mit Eltern entwickelt worden sind, die nicht irgendwelche Erziehungsschwierigkeiten zu managen hatten, sondern sich in der existentiell bedrohlichen Phase befanden, daß sie um Leib, Psyche und Leben und das Wohl ihres jugendlichen Kindes fürchten mußten. Nur auf diesem Hintergund sind viele Vorgehensweisen und Interventionen verständlich und zu betrachten und nur wohl überlegt auf „normales“ Elternverhalten übertragbar.

Vorbeugung oder Krisenbewältigungsstrategien

Die Ableitung und Übertragbarkeit auf „normales“ Erziehungsverhalten sollte man sich gut überlegen, denn das ist nicht der Ausgangspunkt der Betrachtung!

Achtung – ein Warnhinweis:

Diese Artikel richten sich in erster Linie an Fachleute und KollegInnen. Sie sind dementsprechend formuliert.
Eltern müssen sich das auf ihre eigene Situation übersetzen. Aber bitte wenden Sie von diesen Informationen und Interventionen nichts in Eigenregie an – ziehen Sie bitte immer einen Fachmann oder eine Fachfrau hinzu, die in diesem Elterncoaching kompetent ausgebildet ist.

Ich nehme „Max“ als Beispiel

Um die Artikeltexte etwas flüssiger lesbar zu gestalten, spreche ich häufig von einem fiktiven „Max“ natürlich könnte es auch eine webiliche „Maxi“ sind.

Mit Max ist ein Jugendlicher gemeint, der gerade in die Pubertät kommt, also das Alter zwischen 11 – 13 Jahren bis zum Ende der Pubertät in den späten 20er Jahren. Die meisten Eltern überrascht diese Zeitspanne von weit über 10 Jahren. Die Definition habe ich aus der Hirnforschung übernommen: das kindliche Gehirn funktioniert anders als das erwachsene Gehirn. Dazwischen liegt die Pubertät, in der sich ein z. T. vehementer Umbau des Gehirns vollzieht. Übrigens kennt man das ja von Baustellen, daß dann manchmal einzelne Gewerke oder Funktionen für bestimmte Zeiten nicht nutzbar sind, nicht funktionieren. Eine schöne Metapher, weil in der Pubertät phasenweise das jugendliche Gehirn dann auch nicht so funktioniert, wie man es eigentlich gewohnt ist oder wie es sein sollte.

Wenn Sie also hier immer wieder über „Max“ lesen, dann denken Sie an ihren pubertierenden Jugendlichen zu Hause und vergleichen Sie, was davon zutriftt oder auch nicht.


(1) Ich achte in den Texten auf die Berücksichtigung der weiblichen, wie der männlichen Betrachtungs- und Schreibweise. Aufgrund einer flüssigeren Lesweise bitte ich aber um Nachsicht, wenn überwiegend die traditionelle Schreibweise überwiegt. Das läßt keine Rückschlüsse auf die Genderrorientierung des Autors zu!