Transaktion

„Das transaktionale Entwicklungsmodell ist eine Weiterentwicklung des interaktionalen Modells. Bei der Transaktion führt die Interaktion von Faktoren vonseiten des Organismus mit Faktoren vonseiten der Umwelt bei beiden zu einer Veränderung.“


Roland Schleiffer, Verhaltensstörungen. Sinn und Funktion, S. 28


Ein Beispiel

Ein Kind mit einer genetischen Veranlagung für Ängstlichkeit wird in einer stressigen und unberechenbaren Umgebung aufgezogen. Diese Umgebung kann das Kind dazu bringen, ängstlicher zu sein und sich unsicher zu fühlen. Das Kind kann dann möglicherweise bestimmte Verhaltensweisen entwickeln, wie z.B. sich zurückzuziehen oder sich aggressiver zu verhalten, um mit der Unsicherheit umzugehen.

Auf der anderen Seite können die Verhaltensweisen des Kindes auch Einfluss auf die Umwelt haben. Wenn das Kind zum Beispiel aggressiv wird, kann dies dazu führen, dass andere Menschen in der Umgebung des Kindes sich ebenfalls aggressiv verhalten oder sich von ihm zurückziehen. Diese Reaktionen können das Kind wiederum dazu bringen, sich noch unsicherer und ängstlicher zu fühlen und weiterhin aggressive Verhaltensweisen an den Tag zu legen.

In diesem Beispiel zeigt sich, wie das transaktionale Entwicklungsmodell die Interaktion von Faktoren vonseiten des Organismus (genetische Veranlagung) mit Faktoren vonseiten der Umwelt (stressige und unberechenbare Umgebung) berücksichtigt und wie beide Faktoren zu einer Veränderung führen können.