Diese Website befindet sich seit Mai 2019 im Aufbau. Bitte sehen Sie die Quelldaten bei www.suchtpraesenz.de.
Ich habe von 2002 bis Febr. 2016 im www.suchthilfe.biz in Erkrath mit Eltern gearbeitet, die sich um ihre konsumierenden (oder Internet „gebrauchenden“) jugendlichen Kinder oder jungen Erwachsenen sorgten.
In diesen Jahren habe ich (unter der Mithilfe und Beteiligung vieler vieler Eltern) das Elterncoaching – Elternpräsenz statt Suchtpräsenz entwickelt.
Begleitend hatte ich begonnen, für die Eltern mit denen ich arbeitete, einen Blog zu schreiben, später dann auch für die Kollegen*, die ich im Elterncoaching fortgebildet und mit Supervision begleitet hatte.
Diese Blogbeiträge sind noch zu lesen auf der Website www.systemische-ausbildung-wmc.de. Leider ist diese Website seitens ihrer Software und durch Pflegefehler so veraltet, daß sie zwar noch aufrufbar, aber nicht mehr weiter bearbeitbar ist.
Wenn nichts mehr geht – geht noch Elterncoaching! Hört sich etwas narzißtisch an, ist es aber nicht.
Wie war die Ausgangslage? Eltern kommen in die Suchthilfe, weil sie sich um ihre konsumierenden Söhne und Töchter sorgen. Sie selbst haben schon vieles ausprobiert, um ihr „Kind“ zu motivieren, den Konsum einzustellen. Wenn sie sich dann einer Suchthilfe zuwenden, werden die Berater mit den Eltern an alternativen Strategien arbeiten. Jeder Berater hat dazu aufgrund seiner Theoriebildung und seiner beruflichen Erfahrung seinen eigenen Methodenkoffer. Wenn Berater aber dann mit den Eltern feststellen, daß die Jugendlichen trotzdem weiter konsumieren, geraten auch sie an ihre Grenzen.
Ich machte diese Erfahrungen 2002 auch. Und ich fand mich noch dazu wieder im Spannungsfeld des Konzeptes zur Co-Abhängigkeit: wenn ich mit den Eltern weiter versuche, auf die Jugendlichen einzuwirken, gerate nicht auch ich, in den Dunstkreis einer Co-Abhängigkeit.
Wie ging es weiter? Eltern, die ihre konsumierenden Kinder nicht aufgeben wollen, können sich nun einmal nicht aus einer Elternschaft verabschieden, geraten aber durch das Konzept der Co-Abhängigkeit in die Gefahr, ihrerseits pathologisiert zu werden. „Sie haben eine Störung, wenn Sie nicht loslassen können!“ Das Intervenieren der Eltern zu Konsumfreiheit schien im Widerspruch zu den Autonomiebestrebungen der Jugendlichen zu stehen:
- Eltern müssen und wollen Eltern bleiben und können deshalb nicht zusehen, wenn sich ein Kind gefährdet.
- Die Jugendlichen wollen ihre Autonomie entwickeln und wehren sich gegenüber Eingriffen.
Wie konnten wir aus dieser Patt-Situation herauskommen? Wie lassen sich beide Positionen in eine Verienbarkeit bringen?
Wenn Eltern ihre Eingriffe in die jugendliche Autonomie (Reden, Reden, Überreden, Verbote, Taschengeldentzug, Streit, Liebesentzug usw.) sein ließen, was bliebe dann noch? Nun bestehen diese elterlichen Interventionen aus zwei Bereichen Reden und Handeln. Wenn beides nicht wirkt, könnte man beides so ändern, daß es wirkt? Wenn man unterstellt, daß die Jugendlichen das bisherige Eintreten der Eltern für Konsumfreiheit vielleicht nicht „verstehen“, müßte man eine Form finden, wie Eltern sich verständlich machen könnten. Genau das haben wir entwickelt, wie Eltern mit ihrer zentralen Botschaft „Konsumfreiheit“ zu drogenverseuchten jugendlichen Gehirnen „durchdringen“ können.
Zunächst kommt es noch auf die grundsätzliche elternliche Haltung an:
Wir sind und bleiben Deine Eltern und Du unser Sohn/unsere Tochter.
Da wir Eltern Dich lieben, müssen wir uns dafür einsetzen, daß Du konsumfrei lebst.
Wir können nichts für Dich tun, wir können (Dich) aber auch nicht aufgeben, uns für ein gesundes Leben einzusetzen.
Das ist der Grundpfeiler dieses Elterncoachings. Zu den einzelnen kommunikativen Elementen und Handlungsbausteinen werde ich die Blogbeiträge der alten Website nach und nach und nach Themen geordnet auf die diese neue Website übertragen. Wenn Sie mir schreiben möchten, gehen Sie bitte zur Kontaktseite.
Mit herzlichen Grüßen
Hans Räbiger-Stratmann