Die vordringlichste Aufgabe im Erstgespräch besteht darin, an die Familie/die Klienten anzudocken und herauszufinden, was sie wollen bzw. in Zwangskontexten, wozu sie bereit sind.

Joining – Small Talk (Entschärfung der Atmosphäre, Entspannung)

  • Adresse gut gefunden?
  • Verkehr
  • Wetter
  • gegenseitige Vorstellung
  • Humor, wenn stilsichere Verwendung gewährleistet

Infos über Arbeitsorganisation

  • dieses Gespräch bedeutet nicht automatisch, daß wir noch weitere Gespräche führen werden; woran würden Sie erkennen, daß es Sinn machen würde, weitere Gespräche zu vereinbaren?
  • nach Erstgespräch können weitere Gespräche in beliebiger Anzahl vereinbart werden;
  • die ersten 5 Gespräche im Abstand von 1 Woche, später können Abstände variiert werden;
  • Wenn Sie einen Termin versäumen, werde ich nachfragen!
  • bevor ich Ihnen helfen kann, muß ich einige Dinge wissen:

Was ich bereits weiß

  • Darstellung der Infos, die ich aus Kontaktgespräch oder von Überweisenden weiß;
  • Neutralität /Vermeidung von Koalitionsbildung
  • Bieten sich Möglichkeiten eines Reframing?

Wie sieht der Überweisungskontext aus

  • Warum gerade jetzt (Familien-) Gespräche?
  • Wer hatte die Idee, hierher zu kommen? oder Wie sind Sie zu mir gekommen?
  • Was hat Herr/Frau XY Ihnen gesagt, weshalb Sie zu mir kommen sollen?
  • Zirkulär erfragen: Wer hat welche Erwartungen, was die Familiengespräche bringen sollen?
  • Wie werden sich ggf. unterschiedliche Erwartungen auf den Verlauf der Gespräche und deren Ergebnis auswirken, und wie sollte der Berater sich diesbezüglich verhalten?

Gibt es noch andere Personen, die Erwartungen an das Ergebnis der Gespräche haben?  Wenn ja, welche?

Wer sitzt mit welcher Motivation hier?

  • Wer in der Familie ist am meisten, wer am wenigsten an Familiengesprächen interessiert?
  • Welche Befürchtungen haben die Skeptiker (positiv konnotieren)?
  • Wie ist es für … (den IP, den größten Skeptiker) Familiengespräche vorgeschlagen zu bekommen? Was schließt er daraus?
  • Zirkulär erfragen: Was denken andere, was … (den größten Skeptiker) bewogen hat, trotzt seiner Skepsis zum heutigen Gespräch mitzukommen?
  • Was müßte während oder nach dem Gespräch geschehen, damit sich … in seiner Skepsis bestätigt fühlt?
  • Frage an IP: Ist er/sie eher gekommen, weil die anderen das wollen oder weil er/sie das wollte (Skala)?

Wer beschreibt wie das Problem, das zur Beratung geführt hat? (Den Tanz um´s Problem erfragen)

  • Welches Anliegen gibt es im Augenblick?
  • Wie wird das Problem von jedem einzelnen beschrieben? (Verdinglichungen verflüssigen: Wer tut was, um/wenn …?)
  • Wann, in welchen Situationen zeigt IP dieses Verhalten mehr, wann weniger?
  • Für wen ist das Problem (k)ein Problem?
  • Inwiefern ist das Problem ein Problem?
  • Wer hat wann angefangen, …´s Verhalten als besorgniserregend zu betrachten? Welche wichtigen Dinge für die Familie ereigneten sich in diesem Zeitraum sonst noch? Das hört sich an, als wenn die Familie in diesem Zeitraum vielen Instabilitäten, Belastungen … ausgesetzt gewesen wäre – wie haben sich diese auf die Beziehungen ausgewirkt? Wie wurden sie bewältigt?
  • Angenommen XY hätte es darauf abgesehen, das Problemverhalten bei … hervorzurufen – wie könnte er/sie das anstellen? Wie könnte IP XY einladen, genau dieses Verhalten zu zeigen?
  • Angenommen, IP würde sich entscheiden, … (problematisches Verhalten) einzustellen, wer würde es am ehesten bemerken, und was würde sich in der Familie ändern?
  • An IP: Angenommen, das Ergebnis unserer Zusammenarbeit wäre für alle zufriedenstellend, wie denken Sie, sähe dann die Familie aus Sicht Ihrer Mutter aus?
  • Wie sehr oder wenig glauben Sie, wäre … an einer so aussehenden Familie interessiert?

Was wurde bereits versucht, um das Problem zu lösen?

  • Wer wurde bereits um Hilfe gebeten, was hat er/sie gesagt/getan?
  • Wie haben diese Dinge (nicht) funktioniert
  • Wie erklären sich die Klienten, daß diese Versuche trotz ihres Engagements und der Unterstützung von außen nicht funktioniert haben?
  • Welche Ideen gibt es, wie der jetzige Versuch anders gestaltet werden müsste, um eine Lösung zu erarbeiten?

Wer hat welche Vorstellung/Vision, wie eine mögliche Lösung aussehen könnte?

  • Wunderfrage
  • Woran könnten Sie ablesen, daß das Problem zu verschwinden beginnt?
  • Wer schätzt sich/die Familie wo auf der Zielskala ein?
  • Wer glaubt am ehesten/am wenigsten daran, daß eine Lösung in etwa 10 Gesprächen erreicht werden kann? Wie werden die unterschiedlichen Haltungen erklärt?
  • Welche Ziele müßte der Klient/die Familie erreichen, damit es ihnen in Zukunft gut geht/ sie ein selbstbestimmtes Leben führen können?

Auftragsklärung und Kontrakt

  • Bekommt der Berater den Auftrag, an beschriebener Problematik zu arbeiten?
  • Falls nicht – was sonst?
  • Wenn ja – Kontrakt:
  • Wieviele Sitzungen sollen (vorerst) vereinbart werden?
  • Was brauchen die Klienten, um wirkungsvoll arbeiten zu können?
  • Was braucht der Berater, um wirkungsvoll arbeiten zu können?

Ausnahmen und andere Ressourcen

  • Hat sich seit dem Entschluß, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, schon eine Besserung eingestellt?
  • Wenn ja – welche, und wer hat was getan, um die Verbesserung zu ermöglichen oder zu begünstigen?
  • Wann gab es Zeiten, in denen das Problem nicht oder weniger intensiv vorhanden war? Ausführliche Beschreibung

Abschluß

  • Ergebnissicherung
  • Abschlußkommentar
  • Aufgaben
  • neuer Termin