3.3 Exekutivfunktionen und Impulskontrolle – Hemmung aufbauen
Hemmung einmal positiv
Sich gehemmt fühlen; sich gehemmt verhalten; Hemmungen haben, etwas Bestimmtes zu tun – wir sind es gewohnt, den Begriff „Hemmung“ negativ zu benutzen.
Dabei – was wären wir ohne Hemmungen?! Erinnerst Du Dich an Deine erste Fahrstunde: Du sitzt das erste Mal hinter dem Steuer eines PKW. Neben Dir der Fahrlehrer. Er erklärt Dir wo der Blinker ist, das Gaspedal, die Bremse, die Kupplung, die Varianten des Schaltknüppels, das Lenkrad, den Scheibenwischer, die Seitenspiegel, der Rückspiegel, die Sitzeinstellung mit Weite, Höhe, Rückenlehne und und und dann fährst Du das erste Mal los und muß auf „tausend“ Dinge innerhalb und auf „tausend“ Dinge außerhalb achten. Kontextvielfalt ohne Ende. Man fühlt sich gestreßt, unsicher, überfordert.
5-6 Fahrstunden weiter – was ist zwischenzeitlich passiert? Dein Gehirn hat per Wahrnehmungshemmung gelernt, das Bedeutsame vom Unwichtigen zu unterscheiden. Das Unwichtige wird ausgeblendet damit man Kapazität hat, sich auf das das Bedeutsame konzentrieren zu können. Nebenbei bemerkt, wie schnell doch das Gehirn lernt: 5-6 mal eine 3/4 Stunde und die Hemmung sitzt.
Mit dem Gehirn ist es ähnlich wie bei einem Computer: eine Hemmung vor zu viel Infos und beide können gut und schnell verarbeiten.
Der Arbeitsspeicher, das Kurzzeitgedächtnis im Hippocampus, hat nur eine begrenzte Verarbeitungskapazität. Also muß alles Unwichtige gehemmt werden und draußen bleiben.
Also mal froh sein, sich gehemmt zu …
Wenn Eltern mit ihren Kindern in die Pubertät kommen, können sie dieses Phänomen der „Hemmung“ wunderbar nutzen, damit sie ihren Kindern mit dem ewigen Fragen, Nörgeln, Korrigieren, Erinnern, nochmal Fragen, nochmal erinnern,,,, nicht mehr auf die Nerven gehen. Siehe mehr Die Sendepause.
Weitere Aspekte zum Phänomen der Hemmung findest Du bei http://de.wikipedia.org/wiki/Ged%C3%A4chtnis#Kurzzeitged.C3.A4chtnis
Überprüfe selbst einmal, wo überall im Alltag privat wie beruflich bist Du froh, über gewisse Hemmungen zu verfügen, die Dich vor … schützen.
