6.2.2 Die Kraft der Suggestion

Eine Suggestion ist ein Vorschlag oder eine Anregung, die eine Person beeinflusst, ohne dass sie sich dessen vollständig bewusst ist oder ohne dass es einen offensichtlichen Grund für die Annahme des Vorschlags gibt. Es handelt sich um eine Art indirekter Beeinflussung, bei der eine Person dazu gebracht wird, eine bestimmte Handlung oder einen bestimmten Gedanken auszuführen, ohne dass sie sich dessen bewusst ist.

Suggestionen können auf verschiedene Weise präsentiert werden, einschließlich verbal oder nonverbal, bewusst oder unbewusst, direkt oder indirekt. Eine Suggestion kann beispielsweise in Form eines Kompliments, einer rhetorischen Frage, eines Befehls oder eines Hinweises präsentiert werden. Suggestionen können sowohl positiv als auch negativ sein, je nachdem, welche Handlung oder welcher Gedanke gefördert oder unterdrückt werden soll.

Suggestionen sind ein wichtiger Bestandteil von Hypnose und anderen Techniken zur Verhaltensänderung und Persönlichkeitsentwicklung. Sie können auch in alltäglichen Situationen auftreten, wie beispielsweise in der Werbung oder in zwischenmenschlichen Beziehungen. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, wenn eine Suggestion präsentiert wird und kritisch zu hinterfragen, ob man ihr folgen möchte oder nicht.

Eine Information dringt ins Unbewußte durch, entfaltete ihre Wirksamkeit, indem sie z. B. als Handlungsimpuls wieder an die Oberfläche dringt. Werbung -> Kaufen.

Wenn die positiven Seiten einer Person angesprochen werden, dann kann ein Prozeß in Gang kommen, dann

  • beginnt sie Endorphine zu produzieren, es werden Verstärkerstrukturen im Gehirn aktiviert, die über den Neurotransmitter Dopamin erregt werden.
  • gehemmt werden Streß- und Angstgefühle und es entsteht positive Erregung (Spontanietät)
  • Die Person filtert ihre Umgebung positiver als vorher. Sie sieht Sie z. B. nun in einem günstigeren Licht, Sie selbst werden ihr angenehmer.
  • Das Hirnstrommuster verändert sich in Richtung Alpha-Wellentätigkeit und nähert sich einem Bereich, der für optimales Lernen bekannt ist.
  • Das Vertrauen in den Sender der positiven Botschaft steigt und damit wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß alles andere, was der Sender mitteilt, ebenfalls akzeptiert wird – die Lernbereitschaft steigt.
  • Der Empfänger der positiven Botschaft wird seine Meinung über den Sender aus verständlichen Gründen nicht für sich behalten wollen und wird andere informieren.
  • Der Prozeß nähert sich wieder seinem Anfangspunkt, die Schleife schließt sich: Sie werden von anderen geschätzt und schätzen sich deswegen selber günstiger ein und können deswegen leichter, authentisch und assoziiert positive Botschaften abschicken, die nun eben auch nonverbal stimmig sind.

Siehe auch „Formen indirekter Suggestion“ und Suggestive Kommunikation in Familien“ in Gunther Schmidt. Liebesaffären zwischen Problem und Lösung. Hypnosystemisches Arbeiten in schwierigen Kontexten. S. 156 und 161