3.1.1 die Amygdala ist träge und vergißt nie

Die Amygdala ist eine Struktur im Gehirn, die eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Angst spielt. Es gibt einige wissenschaftliche Hinweise darauf, dass die Amygdala möglicherweise träge sein kann, insbesondere bei Menschen mit einer generalisierten Angststörung oder einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Studien haben gezeigt, dass bei Menschen mit diesen Störungen die Amygdala möglicherweise nicht so schnell auf Bedrohungsreize reagiert wie bei gesunden Menschen. Dies kann bedeuten, dass die Amygdala „träge“ ist oder langsamer als normal reagiert. Es wurde auch beobachtet, dass die Amygdala bei Menschen mit PTBS eine abnormal hohe Aktivität aufweist, was darauf hindeutet, dass die Amygdala überaktiviert und übererregt sein kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Funktion der Amygdala sehr komplex ist und ihre Reaktivität von vielen Faktoren abhängt, wie beispielsweise genetischen, umweltbedingten und individuellen Unterschieden. Es ist auch möglich, dass die Amygdala bei manchen Menschen sehr schnell und bei anderen sehr langsam reagiert, abhängig von der individuellen neurologischen Ausstattung.

Es ist eine verbreitete Annahme, dass die Amygdala nichts vergisst. Dies beruht auf der Tatsache, dass die Amygdala eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von emotionalen Ereignissen spielt und zur Entstehung von emotionalen Erinnerungen beiträgt. Studien haben gezeigt, dass die Amygdala mit anderen Gehirnregionen interagiert, um emotionale Ereignisse im Gedächtnis zu speichern und zu verarbeiten.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Funktionsweise der Amygdala komplex ist und nicht alle Details und Nuancen von emotionalen Ereignissen gespeichert werden. Es gibt Faktoren, die beeinflussen können, ob eine Erinnerung in der Amygdala gespeichert wird oder nicht, wie zum Beispiel die Aufmerksamkeit, die der Person dem Ereignis widmet, die Affektstärke der emotionalen Reaktion und andere neurologische und psychologische Faktoren.

Zudem haben Studien auch gezeigt, dass emotionale Erinnerungen, die in der Amygdala gespeichert sind, mit der Zeit verblassen können und dass andere Gehirnregionen, wie der präfrontale Kortex, bei der Erhaltung von Erinnerungen eine wichtige Rolle spielen. Dies bedeutet, dass die Amygdala zwar eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von emotionalen Ereignissen spielt, aber nicht alle Details eines Ereignisses speichert.

Relevant für das Elterncoaching ist u.a. die Affektstärke, die Max seit längerer Zeit immer wieder in der Beziehung zu den Eltern erlebt. In der PRaxis des Elterncoachings hat sich an vielen Fällen gezeigt, daß es bei der durch die Sendepause erreichten disziolinierten Kommunikation der Eltern Wochen, wenn nicht Monate der Ruhe benötigt, bis die Amygdala von Max „glaubt“, daß die Eltern nicht in alte Muster zurückfallen, sondern beim neuen Muster bleiben.