12.1 Elterliche Autonomie als Ordnungsparameter

Elterliche Autonomie als Ordnungsparameter bezieht sich auf das Recht und die Verantwortung von Eltern, Entscheidungen im Namen ihrer Kinder zu treffen, die das Wohl ihrer Kinder betreffen. Dieses Konzept beruht auf der Idee, dass Eltern die primäre Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder haben und dass sie am besten in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen, die im besten Interesse ihrer Kinder liegen.

Die elterliche Autonomie als Ordnungsparameter kann verschiedene Bereiche der Kindererziehung umfassen, wie beispielsweise die Wahl der Schule, die Art der medizinischen Versorgung oder die Entscheidung, welche Aktivitäten das Kind ausüben kann. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Eltern uneingeschränkte Kontrolle über das Leben ihrer Kinder haben sollten oder dass sie ihre Kinder autoritär behandeln sollten.

Stattdessen sollten Eltern Entscheidungen treffen, die auf den Bedürfnissen und Interessen ihrer Kinder basieren und auf ihre körperliche und geistige Entwicklung sowie auf ihr Wohlbefinden ausgerichtet sind. Es ist auch wichtig, dass Eltern offen für die Meinungen ihrer Kinder sind und sie in Entscheidungen einbeziehen, wenn dies angebracht ist.

Insgesamt spielt die elterliche Autonomie als Ordnungsparameter eine wichtige Rolle bei der Erziehung von Kindern und kann dazu beitragen, dass Kinder in einer unterstützenden Umgebung aufwachsen, die auf ihre Bedürfnisse und Interessen ausgerichtet ist. Es ist jedoch wichtig, dass Eltern ihre Entscheidungen auf der Grundlage von Wissen, Verständnis und Empathie treffen und offen für die Bedürfnisse und Meinungen ihrer Kinder bleiben.

Das ändert sich mit der Pubertät je mehr die Kinder bzw. Jugendlichen nach „draußen“ drängen und die eigene Autonomie entdecken.

Je mehr den Eltern ihr Max pubertierende Rätsel aufgibt, desto weniger bieten ihnen die bisherigen Ordnungsparameter noch eigene Orientierung und eine solche für Max.


Literatur zum Thema

Jesper Juul – Er war ein dänischer Familientherapeut und Autor, der sich mit Erziehung und Elternschaft befasste. Seine Bücher, wie z.B. „Das kompetente Kind“ und „Leitwolf sein“, betonen die Bedeutung von respektvoller Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindern.

Das Buch von Haim Omer, das die Ankerfunktion behandelt, heißt „Neue Autorität: Das Geheimnis starker Eltern“. In diesem Buch erläutert Omer das Konzept der neuen Autorität und wie es Eltern helfen kann, eine starke, positive Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen, die auf Respekt und Zusammenarbeit beruht. Die Ankerfunktion ist ein wichtiger Aspekt der neuen Autorität. Sie bezieht sich auf die Idee, dass Eltern oder Erzieher eine „Ankerperson“ für ihre Kinder sein sollten, eine stabile und verlässliche Kraft, die sie durch schwierige Zeiten führt. Indem Eltern eine Ankerfunktion einnehmen, können sie ihren Kindern Sicherheit und Orientierung bieten, wenn sie sich in unsicheren oder herausfordernden Situationen befinden.